Som­­mer-Aus­­flü­­ge für Senioren

Aus­flugs­tipps für Men­schen im bes­ten Alter

Ergeb­nis­se der Ber­li­ner Alters­stu­die II (BASE-II) zei­gen, dass die Senio­ren von heu­te im Alter von 75 geis­tig wie kör­per­lich deut­lich fit­ter sind, als ihre Alters­ge­nos­sen vor 20 Jah­ren. Älte­re Men­schen sind also auch im höhe­ren Alter noch vol­ler Taten­drang und Ent­de­cker­lust. Durch eine bes­se­re phy­si­sche Gesund­heit und die damit ver­bun­de­ne höhe­re Selbst­stän­dig­keit, ist es ihnen län­ger mög­lich, zu rei­sen und die Welt zu erkun­den. Aber auch Gegen­den in Deutsch­land wer­den zu einem immer belieb­te­ren Urlaubs­ziel. Ob Tages­aus­flug oder mehr­tä­gi­ge Tour — die Städ­te Deutsch­lands hal­ten eini­ge Sehens­wür­dig­kei­ten und kul­tu­rel­le High­lights für euch bereit. 

 

Städ­te­trips in NRW

Das Bun­des­land Nor­d­rhein-Wes­t­­fa­­len ist nicht nur das größ­te und bevöl­ke­rungs­reichs­te Bun­des­land der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, son­dern auch in sei­nem Frei­zeit­an­ge­bot äußerst viel­fäl­tig. Für Per­so­nen mit kör­per­li­chen Ein­schrän­kun­gen bie­tet es sich an, die Städ­te­tour auf Rädern zu machen und sich mit einem Sigh­t­­see­ing-Bus zu den bedeu­tends­ten Gebäu­den und Sehens­wür­dig­kei­ten fah­ren zu las­sen. Dies lohnt sich vor allem in den Städ­ten Aachen, Düs­sel­dorf und Köln. Die Städ­te Bonn, Essen und Mon­schau sind vor allem für die ent­de­ckungs­freu­di­ge­ren Besu­cher inter­es­sant, um Monu­men­te der Ver­gan­gen­heit und der Gegen­wart zu erkunden. 

 

Impo­san­te Gebäude 

Fan­gen wir mit Gebäu­den an, die man als Nor­d­rhein-Wes­t­­fa­­le auf jeden Fall gese­hen haben muss. 

Die Stadt Aachen, zuge­hö­rig zum Regie­rungs­be­zirk Köln, liegt in unmit­tel­ba­rer Nähe zur bel­gi­schen und nie­der­län­di­schen Gren­ze. Sie beher­bergt das ers­te deut­sche Denk­mal, das im Jah­re 1978 zum UNESCO-Wel­t­­kul­­tur­er­­be ernannt wur­de. Die Rede ist vom Aache­ner Dom. In der Dom­schatz­kam­mer las­sen sich die sakra­len Kul­tur­schät­ze aus ver­schie­de­nen Epo­chen bewun­dern. Im Jah­re 795 setz­te Karl der Gro­ße den Grund­stein zum Dom­bau. Damals bau­te er die Pfalz­ka­pel­le (Mari­en­kir­che) und nutz­te sie als sei­ne Resi­denz. Erst seit 1930 erfüllt der Aache­ner Dom sei­ne Funk­ti­on als Residenz. 

Auch Köln ist eine bedeu­ten­de Dom­stadt. Mit einer fas­zi­nie­ren­den Höhe von 157 Metern ist der Köl­ner Dom die zweit­höchs­te Kir­che Deutsch­lands und sogar die dritt­höchs­te der Welt. Er stellt eines der größ­ten euro­päi­schen Meis­ter­wer­ke der goti­schen Archi­tek­tur dar und ist somit nicht umsonst die meist­be­such­te Sehens­wür­dig­keit in Deutsch­land. Eben­falls bekannt ist er für das bun­te Süd­quer­haus­fens­ter, das 2007 von dem Dresd­ner Künst­ler Ger­hard Rich­ter fer­tig­ge­stellt wur­de. Neben dem beach­tens­wer­ten Fas­sa­den­fens­ter, emp­fiehlt sich eine Besich­ti­gung der Dom­schatz­kam­mer, die Turm­be­stei­gung oder eine Füh­rung über das hohe Dach. 

Als klei­nen Geheim­tipp wol­len wir dir noch “Das Geleucht” vor­stel­len. Mit einer Höhe von beacht­li­chen 122,60 Meter ist sie die bekann­tes­te Land­mar­ke in NRW. Die leuch­tend rote Gru­ben­lam­pe thront auf der Hal­de Rhein­preus­sen in Moers-Meer­­beck und ist bereits von Wei­tem zu sehen. Sie ist begeh­bar und das größ­te Mon­tan­kunst­werk der Welt. Außer­dem las­sen sich geführ­te Tag- und Nacht­wan­de­run­gen (ca. 1–3 Stun­den) rund um das Geleucht durch­füh­ren und ab Beginn der Dun­kel­heit kannst du täg­lich das Licht­spek­ta­kel bewundern. 

 

Begeis­tern­de Museen

An beson­ders hei­ßen oder auch reg­ne­ri­schen Tagen lohnt sich der Gang ins Muse­um beson­ders. Das red dot design Muse­um auf dem Gelän­de des UNESCO Welt­kul­tur­er­bes Zoll­ver­ein bie­tet mit über 2000 Expo­na­ten die welt­weit größ­te Aus­stel­lung zeit­ge­nös­si­schen Designs. Wer lie­ber Zeit im Frei­en ver­bringt, kann einen Spa­zier­gang auf dem Muse­ums­pfad machen und die größ­te und leis­tungs­stärks­te Stein­koh­len­ze­che der Welt neben der größ­ten Zen­tral­ko­ke­rei Euro­pas bewun­dern. Die Zeche wird auch „Eif­fel­turm des Ruhr­ge­biets“ genannt. Hier wer­den natur­kund­li­che Exkur­sio­nen und Work­shops vom Ruhr Muse­um angeboten. 

In Bonn steht das berühm­te Geburts­haus des Musik­ge­nies Lud­wig van Beet­ho­ven, das sich bei einem Rund­gang durch 12 Musik­räu­me erkun­den lässt. 

Die Stadt Düs­sel­dorf beher­bergt seit 1961 knapp 90 Wer­ke des Künst­lers Paul Klee, die das Fun­da­ment der K20 Kunst­samm­lung bil­den. K20 steht für die Kunst des 20. Jahr­hun­derts und umfasst somit Wer­ke der klas­si­schen Moder­ne und der Gegen­warts­kunst, wie zum Bei­spiel von Pablo Picas­so, Was­si­ly Kan­din­sky und Jack­son Pol­lock. Das zwei­te Stand­bein der Kunst­samm­lung ist das  K21 Stän­de­haus am Kai­ser­teich im Hof­gar­ten

Wer es ger­ne etwas gemüt­li­cher angeht, kann in roman­ti­schen Fach­werk­städt­chen wie z.B. Mon­schau, Xan­ten oder Soest kur­ze Stadt­rund­gän­ge, gebuch­te Füh­run­gen, The­men­rou­ten oder auch mehr­stün­di­ge geführ­te Wan­de­run­gen unternehmen. 

 

Natur­lieb­ha­ber 

Unter­su­chun­gen bele­gen, dass der Kon­takt mit der Natur für unse­re Gesund­heit, unser Wohl­be­fin­den und eine gute psy­chi­sche Ver­fas­sung essen­ti­ell ist. Auch der Kon­takt zu Tie­ren ver­bes­sert unse­re Stim­mung und kann unse­re Ängs­te und Reiz­bar­keit redu­zie­ren. Jeg­li­che Out­­door-Akti­­vi­­tä­­ten redu­zie­ren also unser Stress­emp­fin­den und erhö­hen posi­ti­ven Energien. 

Es gibt zahl­rei­che Akti­vi­tä­ten, die du in der Natur — allei­ne oder als Grup­pe — unter­neh­men kannst. Dazu gehö­ren bei­spiels­wei­se Nor­dic Wal­king, Spa­zier­gän­ge und Aus­flü­ge, Gym­nas­tik, gemein­sa­mes Gril­len oder auch der Besuch eines Tier­parks oder sogar die Über­nah­me einer Tierpatenschaft. 

Kom­men wir zu den bes­ten Besich­ti­gungs­zie­len in der Umgebung

Die Atta­höh­le in Atten­dorn (Kreis Olpe) ist die größ­te Tropf­stein­höh­le Deutsch­lands. Auf einer 40-minü­­ti­­gen Füh­rung las­sen sich die Sta­lak­ti­ten und Sta­lag­mi­ten in ihrer gan­zen Pracht bewun­dern. Für Men­schen mit Atem­wegs­er­kran­kun­gen ist es seit kur­zer Zeit sogar mög­lich, an The­ra­pie­pro­gram­men teil­zu­neh­men, da die spe­zi­el­le Höh­len­luft Sym­pto­me lin­dern kann. Rauch­ent­wöh­nungs­kur­se und der spe­zi­el­le Atta-Käse gehö­ren zu den wei­te­ren beson­de­ren Angeboten. 

Der Teu­to­bur­ger Wald ist für sei­ne atem­be­rau­ben­de Fels­for­ma­ti­on der mitt­le­ren Gebirgs­ket­te welt­be­rühmt. Die soge­nann­ten Extern­stei­ne aus Sand­stein gel­ten als his­to­ri­scher Kult­ort. Im Info­zen­trum kannst du eine inter­ak­ti­ve Aus­stel­lung zur Geo­lo­gie und Geschich­te der Fel­sen besu­chen und von April bis Okto­ber, an Sonn- und Fei­er­ta­gen um 11 Uhr, an Füh­run­gen um die Extern­stei­ne mit Besich­ti­gung der Grot­ten­an­la­ge teilnehmen. 

 

Auch zahl­rei­che Spa­­zier- und Wan­der­rou­ten hält das rhei­ni­sche Umland für euch bereit. 

Der Ber­gi­sche Weg ist 260 km lang und in 14 Etap­pen, vom Ruhr­ge­biet durch die Natur­parks Ber­gi­sches Land und Sie­ben­ge­bir­ge, bis nach Königs­win­ter am Rhein zu begehen. 

Der Bri­lo­ner Kamm­weg ist mit sei­nen 50 km und nur 3 Etap­pen für einen zer­ti­fi­zier­ten Fern­wan­der­weg zwar eher kurz, aber mit sei­nen stei­len Anstie­gen in den Wäl­dern des Sau­er­lan­des durch­aus eine Herausforderung. 

Der Nean­der­land Steig im Kreis Mett­mann erstreckt sich über 240 km und 17 Etap­pen und führt durch die zehn kreis­an­ge­hö­ri­gen Städ­te und Rand­be­rei­che der Nach­bar­städ­te. Sei­nen Namen hat er durch das berühm­te Nean­der­tal nahe Düsseldorf. 

 

Vom Land geht es jetzt aufs Wasser.

Seen und Tal­sper­ren gibt es in Nor­d­rhein-Wes­t­­fa­­len zu genü­ge. Die schöns­ten sind hier der Sil­ber­see in Hal­tern mit sei­nem weit­läu­fi­gen Strand aus silb­rig glän­zen­dem Fein­sand und Bade­was­ser sowie die Seen der Sechs-Seen-Pla­t­­te in Duis­burg. In Duis­burg, wo die Ruhr in den Rhein mün­det, liegt außer­dem der größ­te Bin­nen­ha­fen der Welt. Sie gilt als “die” Stadt am Was­ser und hat mehr Brü­cken als Vene­dig. Eine Hafen­rund­fahrt soll­te man sich hier auf kei­nen Fall ent­ge­hen las­sen. Aber auch eine Tour über den Big­ge­see ist sehr emp­feh­lens­wert. Wer doch lie­ber an Land bleibt, kann aber auch einen gemüt­li­chen Fahr­rad­aus­flug auf der Seen­rou­te (ca. 50 km) oder eine anspruchs­vol­le­re Rad­tour auf der Höhen­rou­te (ca. 64 km) mit dem E‑Bike oder Moun­tain­bike machen (Big­­ge-Lis­­ter-Rad­ring). 

 

Oft gibt es bei den ent­spre­chen­den Aus­flugs­zie­len Senio­ren­ra­bat­te oder Spe­zi­al­an­ge­bo­te, die die ein­ge­schränk­te Mobi­li­tät der Teil­neh­mer berücksichtigen. 

 

Für älte­re Men­schen rund um Köln lohnt es sich, auf den nach­fol­gen­den Sei­ten nach wei­te­ren Frei­zeit­an­ge­bo­ten zu stöbern: