Der Schlag­an­fall — eine Krank­heit, die uns wort­wört­lich umhaut.

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Ein Schlag­an­fall ist, neben dem Herz­in­farkt, eine der gefürch­tets­ten und fol­gen­schwers­ten Ein­grif­fe in die Gesund­heit. Syn­onym wird der Schlag­an­fall auch Hirn­schlag oder Apo­plex genannt. Der Fak­tor Zeit ist bei die­sem eine zen­tra­le, über die Pro­gno­se ent­schei­den­de Grö­ße. War­um das so ist und war­um man schnellst­mög­lich han­deln soll­te, wer­den wir dir in unse­rem heu­ti­gen Bei­trag erklären. 

 

Was pas­siert, wenn jemand einen Schlag­an­fall erleidet? 

Bei etwa 90% aller Schlag­an­fäl­le ver­stopft ein Blut­ge­rinn­sel (geron­ne­nes Blut, das den Blut­fluss ver­hin­dert) eine Arte­rie und unter­bricht dadurch die Sau­er­stoff­ver­sor­gung des dazu gehö­ri­gen Hirn­tei­les. Dies wird auch als sog. ischä­mi­scher Schlag­an­fall bezeich­net. Als Fol­ge die­ser Durch­blu­tungs­stö­rung ster­ben die sehr emp­find­li­chen Ner­ven­zel­len inner­halb weni­ger Minu­ten ab und ver­lie­ren ihre Funk­ti­on. Die­se Blut­ge­rinn­sel kön­nen z.B. bei Herz­rhyth­mus­stö­run­gen oder ver­kalk­ten Hals­schlag­adern in den Blut­kreis­lauf des Gehirns gelan­gen oder auch vor Ort durch Gefäß­ver­en­gun­gen ent­ste­hen. Sel­te­ner, aber nicht weni­ger gefähr­lich, sind die hämor­rha­gi­sche Schlag­an­fäl­le, bei denen in Fol­ge eines geplatz­ten Blut­ge­fä­ßes eine Hirn­blu­tung entsteht. 

Die Schwe­re des Scha­dens eines Schlag­an­falls hängt davon ab, wel­cher Teil des Gehirns nicht mehr mit Sau­er­stoff ver­sorgt wird und wie lan­ge die­se Sau­er­stoff­un­ter­ver­sor­gung anhält. Des­we­gen ist eine schnel­le medi­zi­ni­sche Behand­lung ent­schei­dend. Bei den soge­nann­ten “lei­sen Schlag­an­fäl­len” dau­ert der Ver­schluss nicht lan­ge genug oder ist nicht groß genug, um bemerkt zu wer­den. Jedoch kann dabei ein klei­ner Teil des Gehirns absterben.Treten die­se unbe­merk­ten Ereig­nis­se mehr­fach auf, wer­den die kogni­ti­ven Funk­tio­nen immer stär­ker geschwächt, bis sich schließ­lich eine voll­stän­di­ge Demenz entwickelt.

 

 

Ursa­chen und ers­te Anzeichen

Du wirst jetzt wahr­schein­lich ver­wun­dert sein, aber tat­säch­lich kann ein andau­ern­der Schlaf­man­gel oder aber auch zu viel Schlaf, das Schlag­an­fall­ri­si­ko um etwa 50% erhö­hen. Japa­ni­sche Wis­sen­schaft­ler fan­den her­aus, dass unse­re opti­ma­le Schlaf­dau­er zwi­schen sie­ben und acht Stun­den liegt (the JACC Stu­dy Group Sleep, 2009).

Zu den ers­ten Anzei­chen für einen Schlag­an­fall zäh­len aku­te Mus­kel­schwä­che, plötz­li­che Seh‑, Sprach- und Sprach­ver­ständ­nis­stö­run­gen und plötz­li­che sehr star­ke Kopf­schmer­zen. Außer­dem wer­den von den Pati­en­ten Läh­mun­gen und Taub­heits­ge­füh­le in einer Kör­per­hälf­te und/oder aku­ter Schwin­del mit Gang­un­si­cher­hei­ten wahrgenommen. 

 

Was sind die Fol­gen eines Schlaganfalls?

Wer nur einen leich­ten Schlag­an­fall erlei­det, kann mit einer nur vor­über­ge­hen­der halb­sei­ti­gen Gesichts­läh­mung (hän­gen­de Mund­win­kel) oder Arm- oder Bein­schwä­che Glück haben. Bei rascher Behand­lung kön­nen sich die Sym­pto­me durch­aus wie­der zurück­bil­den, andern­falls blei­ben sie dau­er­haft bestehen. In schwe­ren Fäl­len jedoch kann ein Schlag­an­fall töd­lich enden. Den typi­schen Hirn­schlag­pa­ti­en­ten erkennt man oft an der halb­sei­ti­gen Kör­per­läh­mung und einer Sprachstörung. 

Die Com­pu­ter­to­mo­gra­phie (CT) gilt als wich­tigs­tes bild­ge­ben­des Ver­fah­ren zum Nach­weis, ob man bereits einen Schlag­an­fall erlit­ten hat. 

 

Wel­che Anlauf­stel­len gibt es für Men­schen mit Schlaganfall?

In Köln kannst du dich bei­spiels­wei­se an die Stro­ke Unit der Neu­ro­lo­gie der Uni­kli­nik Köln wen­den. Du erreichst die­se unter +49 221 478–51590/51591 oder über ihre Web­site. Auch in der Kran­ken­haus Köln-Mer­heim kannst du dich an eine sol­che Stro­ke Unit wen­den (+49 221 8907–13649).

Für Fra­gen, Hil­fe und Infor­ma­tio­nen kannst du außer­dem das Regio­na­le Schla­g­an­­fall-Büro Köln e.V. kontaktieren:

Ansprechpartner:in Nico­le Sagemüller

Tele­fon +49 221 702136338

Adres­se Jesui­ten­gas­se 108, 50737 Köln

Web­site https://www.therapiepraxis-koeln.de/schlaganfallbüro-köln-e-v-gemeinnützig/