Parkinson — Welt-Parkison-Tag

Morbus Parkinson (Morbus lat. = Krankheit) oder auch Schüttellähmung genannt, ist eine chronisch fortschreitende, nervenschädigende Erkrankung des Gehirns. Sie tritt vor allem im höheren Lebensalter auf und ist, wie das Demenz-Syndrom, durch ein Absterben von bestimmten Nervenzellen im Gehirn gekennzeichnet.
Was löst Parkinson aus?
Die genauen Ursachen sind bis heute nicht vollständig geklärt. Bekannt ist jedoch, dass durch das Sterben gewisser Nervenzellen ein Mangel an Dopamin (Botenstoff für die Muskelfunktion und Bewegung) herrscht. Zu den Auslösern können auch Zellschäden durch eine schädliche Stoffwechsellage gehören, der zum Beispiel durch Rauchen, Alkoholkonsum oder körperlichen und psychischen Stress entsteht.
Oft sind die motorischen Symptome und Einschränkungen jahrelang nicht auf eine bestimmte Krankheit zurückzuführen. Problematisch an dieser Krankheit ist zudem, dass bereits der größte Teil der entsprechenden Nervenzellen zerstört ist, wenn das typische Zittern auftritt.
Wie äußert sich die Krankheit?
Zu den Hauptsymptomen von Parkinson gehören Bewegungsarmut, Muskelsteife, das bekannte Ruhezittern (Tremor) und die damit einhergehenden Störungen der Haltungsstabilität und Gangsicherheit. Folgen dieser Symptomatik sind u.a. krampfartig ziehende Muskelschmerzen mit Fehlhaltung von Rumpf und Hals, welche wiederum zu Nacken- und Rückenschmerzen führen und zunehmend die Bewegungsfähigkeit einschränken.
Nach langjährigem Krankheitsverlauf kommt es zudem auch zum geistigen Abbau (Demenz) mit Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Die Diagnosestellung erfolgt in der Regel durch eine fachärztlich neurologische Untersuchung.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die Lebenserwartung bei dieser Krankheit unterscheidet sich heute kaum von der allgemeinen Lebenserwartung. Durch eine frühzeitige Therapie und Umstrukturierung deines Alltags, kann die Lebensqualität viele Jahre erhalten bleiben. Die Hauptpfeiler der Therapie bestehen in einer z.T. komplexen medikamentösen Behandlung und einer entsprechenden Physiotherapie.
Ohne Medikamente werden unsere Bewegungen immer langsamer, es kommt zu Gleichgewichts- und Koordinationsproblemen und einer Abnahme der Muskelkraft durch wenig bzw. schlechte Bewegung. Das bekannteste und wirksamste Medikament ist Levodopa, eine Vorstufe von Dopamin, das den Dopamin-Mangel ausgleichen soll. Zu beachten ist jedoch, dass Medikamente die ursächlichen Schäden des Nervensystems nicht mehr rückgängig machen können.
Zusätzlich werden physikalische Therapieverfahren eingesetzt, um motorische Störungen zu behandeln und die Selbstständigkeit im Alltag weitestgehend zu erhalten. Denn mit abnehmbarer Selbstständigkeit des Betroffenen, kann er im Parkinson-Spätstadium pflegebedürftig werden.
Außerdem wird versucht, psychologische Symptome abzumildern und durch Ergo‑, Stimm- und Sprechtherapien Folgeerkrankungen zu vermeiden.
Jede Therapie muss individuell auf das Alter, Stadium der Erkrankung und soziale Situation abgestimmt sein.
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- Kölner Parkinson Netzwerk
- Parkinson-Komplexbehandlung des St.Marien-Hospitals
- Funktionelle Neurochirurgie und Stereotaxie der Kliniken Köln
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Wie kann man Menschen mit Parkinson unterstützen?
Als Angehöriger eines Parkinsonpatienten, hast du Anspruch auf eine kostenfreie Aufklärung und Schulung zur Pflege. Diese kann zum Beispiel nützlich sein, um zum Beispiel aufkommende Schluckstörungen zu erkennen und behandeln zu können. Als Pflegeperson ist es wichtig dem Betroffenen mit viel Verständnis und Feingefühl zu begegnen. Außerdem werdet ihr, durch die Verlangsamung der Bewegungen, beide lernen müssen sehr geduldig zu werden und nicht zu verzweifeln.
Zur Aufrechterhaltung und Steigerung der Unternehmungslust und allgemeinen Stimmungslage eignen sich Kunst‑, Mal‑, Tanz- und Psychotherapien. Somit lassen sich im besten Falle auch Depressionen verhindern und Kontakte zu anderen Betroffenen herstellen. Hierzu kann eine sogenannte Selbsthilfegruppe aufgesucht werden, um über Beschwerden und Ängste zu reden und sich gegenseitig aufzubauen und zu unterstützen. Alternative Therapien sind Akupunktursitzungen, Magnetstimulationen und Massagen, um durch die Bewegungseinschränkungen, Muskelverspannungen zu lösen. Auch eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Koordinationsübungen spielen eine wichtige Rolle in der Parkinson-Therapie.
In schweren Fällen kann über eine Tiefenhirnstimulation (THS, Hirnschrittmacher) nachgedacht werden, bei der operativ Elektroden im Gehirn und ein kleiner Schrittmacher in der Brust des Patienten implantiert werden. Der Parkinson-Tremor kann dadurch vollständig verschwinden und die u.U. Medikamentendosis verringert werden. Die Tiefenhirnstimulation ist also eine rein symptomatische Behandlung.
Krankenkassen können nach einer ärztlichen Verordnung Kosten für unterschiedliche Therapien und Hilfsmittel erstatten.