Mit diesem Blogbeitrag möchten wir euch näher bringen, was Diabetes genau ist und welche der bereits besprochenen Krankheiten er nach sich ziehen kann. In Deutschland leiden ca. 7,2 Prozent der Erwachsenen im Alter von 18 bis 79 Jahren an Diabetes mellitus. Davon sind 90 bis 95 Prozent an dem Typ-2-Diabetes erkrankt. Im weltweiten Ranking liegen die deutschen Diabetiker mit 6,9% (2021) fast im oberen Drittel. Mexiko ist mit stolzen 16,9 Prozent das führende Land.
Der Diabetes mellitus, auch Zuckerkrankheit genannt, ist eine Stoffwechselkrankheit, die sich durch einen chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel aufgrund eines Insulinmangelsund/ oder durch eine Insulinresistenz auszeichnet. Durch ihre weltweite Verbreitung galt sie einige Zeit lang als “der Schwarze Tod des 21. Jahrhunderts”, da sie mit katastrophalen gesundheitlichen Auswirkungen einhergeht.
Was passiert in unserem Körper, wenn wir von einer Diabetes-Erkrankung sprechen?
Bei jeder Mahlzeit spaltet unser Verdauungssystem die aufgenommenen Kohlenhydrate in Einfachzucker, also Glukose auf. Glukose ist der wichtigste Brennstoff unserer Körperzellen. Um Glukose aus dem Blut in die Zellen zu transportieren, benötigt der Körper das Hormon Insulin. Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse produziert und von ihr bei jeder Mahlzeit in die Blutbahn freigesetzt. Ohne das Insulin können unsere Zellen die Glukose nicht aufnehmen, wodurch diese sich dann im Blut ansammelt. Mit der Zeit kann dieser überschüssige Zucker unsere Blutgefäße und Organe somit nachhaltig beschädigen.
Welche Arten von Diabetes gibt es?
Wir müssen zwei Arten des Diabetes mellitus unterscheiden:
- den Diabetes mellitus Typ 1 (Autoimmunerkrankung) und
- den Diabetes mellitus Typ 2 (Insulinresistenz).
Der Diabetes mellitus hat seinen Namen von den beiden lateinischen Wörtern diabetes (=Durchfluss) und mellitus (=honigsüß). Früher wurde dieser auch als “Jugenddiabetes” bezeichnet, da vor allem Kinder betroffen sind. Er macht heutzutage jedoch nur 5% aller Diabetesfälle aus. Diabetes mellitus Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, bei der sich das körpereigene Immunsystem gegen die Insulinproduzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse richtet und diese zerstört, wodurch es zu einem Insulinmangel kommt. Die genaue Ursache für die Erkrankung ist bis heute unbekannt. Man geht von einer genetischen Veranlagung im Zusammenspiel mit bestimmten Umweltfaktoren aus, wie beispielsweise virale Infektionen und/oder Kuhmilch. Zudem ist sie nicht heilbar.
Der Diabetes mellitus Typ 2, früher auch Erwachsenendiabetes genannt, macht ca. 90–95% aller Fälle aus und ist somit die verbreitetste Diabetes-Form. Bei dieser Art kann die Bauchspeicheldrüse zwar Insulin produzieren, jedoch verhindern intramyozelluläre Lipide (Fette im Inneren der Muskelzellen), dass die Glukose in die Zellen gelangt. Hier spricht man von einer Insulinresistenz. Der Zuckerwert im Blut erhöht sich dadurch auf gefährliche Werte. Das Fett in den Muskelzellen kann von Fett stammen, das wir essen oder von unserem körpereigenem Fett. Ursachen hierfür sind vor allem eine fettreiche und hochkalorische Ernährung, aber auch Infektionskrankheiten und Harntreibende Medikamente. Prävention, Behandlung und Umkehr sind also auch erheblich von unserer Ernährungs- und Lebensweise abhängig.
Außerdem ist ein Vorstadium namens Prädiabetes häufig bei übergewichtigen und fettleibigen Kindern zu beobachten. Bei diesen wird ein erhöhter Blutzuckerspiegel festgestellt, der jedoch noch nicht hoch genug ist, um die Schwelle zum nachweisbaren Diabetes mellitus zu überschreiten. Allerdings können hier bereits vor der eigentlichen Diagnose erste Organschäden auftreten.
Spezifische und unspezifische Symptome des Typ-1- und Typ-2-Diabetes
Eher unspezifische Symptome eines Diabetes mellitus sind unter anderem Müdigkeit, Schwäche und Leistungsminderung. Ab einer bestimmten Blutzucker-Konzentration wird die überschüssige Glukose über den Harn ausgeschieden (Nierenschwelle). Die Konsequenz davon ist, dass zuckerhaltiger Urin mehr Wasser als üblich nach sich zieht und somit ein erhöhter Harndrang mit vermehrtem Durstgefühl.
Beim Typ-2-Diabetes treten meist weniger typische Symptome auf und er wird somit oft erst spät entdeckt. Bei einem extrem hohen Blutzuckerspiegel scheiden die Nieren so viel Flüssigkeit aus, dass der Körper den Flüssigkeitsmangel von bis zu 8–12 Litern über eine rein orale Wasseraufnahme nicht mehr ausgleichen kann. Dadurch trocknet der Körper zunehmend aus und es kommt zu Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma (hyperosmolares Koma).
Andere Symptome können als Juckreiz, ständiges Hungergefühl, Gewichtsveränderungen, depressive Verstimmung, wiederkehrende Harnwegsinfekte und schlecht verheilende Wunden auftreten.
Vorsorge, Folgen und Therapie des Diabetes mellitus
Vorsorgeuntersuchungen mit Messung des Blutzuckers sind bei Veranlagung zu Diabetes enorm wichtig, denn bleibt die Krankheit über mehrere Jahre unentdeckt kann es zu Herz-Kreislauferkrankungen, Schäden an Nieren und Augen und gefährlichen Durchblutungsstörungen an Füßen und Beinen kommen. Vor dem Zeitalter der modernen Labortechnik kosteten die damaligen Ärzte den Urin der Patienten, und da er süß wie Honig schmecken konnte, entstand der Name.
Folgen eines schweren Diabetes Verlaufes können Nierenversagen, Sehverlust und Amputationen der unteren Extremitäten sein. Tödliche Herzinfarkte und Schlaganfälle bei unzureichender Therapie sind keine Seltenheit. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko an Depressionen und Demenz zu erkranken. Ein extrem hoher Blutzuckerspiegel kann durch Nervenschädigung auch zu sog. Neuropathien (Nervenkrankheiten des peripheren Nervensystems) führen, die Taubheitsgefühle, Prickeln und starke Schmerzen auslösen.
Die Therapie des Typ‑1 Diabetes mellitus besteht in der Verabreichung von Insulininjektionen, um den Produktionsmangel auszugleichen (Hormonersatztherapie).
Was viele Menschen nicht wissen ist, dass sich vor allem der Diabetes mellitus Typ 2 durchaus verhindern, gut behandeln und durch einen Wechsel der Ernährungs- und Lebensweise sogar heilen lässt. Das A und O der Diabetes-Therapie besteht darin nicht die Symptome, sondern die Ursache zu behandeln. Dabei spielen ausreichende Bewegung, Gewichtsverlust und eine überwiegend pflanzenbasierte Ernährung eine erhebliche Rolle. Letzteres kann erreicht werden, wenn die tägliche Ernährung unter anderem zu 90% oder mehr aus grünem Gemüse besteht. Und das ganze ohne zu Hungern. Toll oder?
Also warum Hungern, wenn die pflanzenbasierte Ernährung genauso wirksam ist und man dabei viel mehr essen kann?